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Darum müssen Kinder stolpern lernen

Autorenbild: Kerstin BertschKerstin Bertsch

Schon mal etwas von "Rasenmäher-Eltern" gehört? Mir war dieser Begriff bis vor kurzem neu. Aber diese besondere Spezies Eltern ist durchaus kein neuer Trend, sondern eher eine alte Bekannte. Was darunter zu verstehen ist, welche Folgen ihr Verhalten auf die Kinder hat und was du tun kannst, wenn du dich betroffen fühlst.


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Den Begriff "Helikopter-Eltern" kennen mittlerweile glaube ich alle. Zumindest alle Eltern, die Kontakt zu anderen Eltern haben und/oder Erziehungsratgeber lesen. Daher spare ich mir die Definition an dieser Stelle. Aber von "Rasenmäher-Eltern" habe ich kürzlich zum ersten Mal gehört. Im ersten Moment dachte ich "okay, diese Spezies scheint etwas umweltfreundlicher zu sein. Schließlich ist ein Rasenmäher - verglichen mit einem Helikopter - geradezu dezent leise und verbraucht viel weniger Treibstoff". Aber so wirklich beruhigend klang dieser Begriff dann doch auch nicht in meinen Ohren.


Was sind Rasenmäher-Eltern?

Die Rede ist von Eltern, die ihren Kindern mit ihrer Fürsorge und Liebe alle möglichen potenziellen Hindernisse aus dem Weg räumen, eben niedermähen, damit der Sohn oder die Tochter kein Leid, keinen Frust und keine Niederlage verspüren muss. Aber ist der leichteste Weg immer der beste? DAK-Psychologin Franziska Kath hat es treffend formuliert: "Wer als Kind nie stolpert, (...), der wird sich später als Erwachsener schwerer mit dem Aufstehen tun, wenn er hingefallen ist." Pauschalisieren kann man das sicherlich nicht und die Grenzen zwischen gut gemeinter Fürsorge und Überbehüten sind bestimmt fließend, aber ein gesundes Maß an guten Bewältigungsmechanismen sollte schon im Kindesalter eingeübt werden, um später Probleme selbstständig lösen und eigenverantwortlich Entscheidungen treffen zu können, und um Sucht und Schuldzuweisungen zu vermeiden.


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Foto von skitterphoto/pexels

Gerade auch in der Schule braucht es Eltern, die ihre Kinder durchaus auch mal scheitern lassen und nicht immer den Weg ebnen. Und damit meine ich nicht, dass du dein Kind völlig hilflos sich selbst überlassen sollst. Aber versuche, dich nicht in alles einzumischen. Lass' dein Kind seinen Streit mit dem besten Freund mal alleine ausfechten. Unterstütze dein Kind dabei, selbst Lösungen zu finden und stehe beratend und begleitend zur Seite. Aber gib nicht den Takt vor.


Achtung, Hausaufgaben!

Was ich meinen Coachee-Eltern immer wieder ans Herz lege: Mische dich nur in Ausnahmefällen in die Hausaufgaben deines Kindes ein. Die Hausaufgaben werden von den Lehrkräften so gestellt, dass dein Kind sie alleine lösen kann. Vertraue also auch darauf, dass dein Kind es schafft. Und macht es dennoch Fehler? So what - Fehler gehören nun mal zum Leben und zum Lernen dazu. Wir lernen nur, wenn wir auch Fehler machen. Und auch ohne Misserfolge gäbe es keine Erfolge.


Was also kannst du tun, wenn du dich zur Spezies "Rasenmäher-Eltern" zählst?


5 konkrete Tipps
  • Schenke deinem Kind bedingungsloses Vertrauen und zeige dies deinem Kind auch.

  • Lass' dein Kind Fehler machen und daraus lernen.

  • Übertrage nicht deine Angst vor dem Scheitern auf dein Kind

  • Überprüfe dich immer wieder selbst, ob du deinem Kind im Alltag genug Freiraum lässt.

  • Spiele nicht den Schiedsrichter für dein Kind, sondern lass' es seine Konflikte nach Möglichkeit selbst lösen.

Schließen möchte ich meinen heutigen Beitrag ebenfalls mit einem Zitat von Franziska Kath: "Laufen können Kinder ganz von selbst. Dafür braucht es keinen Helikopter und auch keinen Rasenmäher."


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